PRIVA SCORE: Browser

tl:dr: Der PRIVA SCORE von Browsern kann maximal 270 Punkte erreichen. Brave, Mozilla Firefox, der TOR Browser und Duck Duck Go (für Android) haben das höchste Datenschutzniveau. Google Chrome ist das Schlusslicht, während Opera und Apple Safari nur mittelmäßig abschneiden. Der TOR Browser kann für „normale“ Nutzer*innen unkomfortabel sein, daher sind Brave, Mozilla Firefox und
Duck Duck Go empfehlenswert.

Der PRIVA SCORE kann aufgrund der Berechnung bei der Bewertung von Browsern ein Maximum von 270 Punkten erhalten.
Wie immer gilt: Der PRIVA SCORE bewertet, wie gut Apps/Dienste die Datenschutzfunktionen erfüllen.

Bei Bewertung der Browser schneiden Brave, Mozilla Firefox, der TOR Browser und Duck Duck Go (für Android) am besten ab. Sie besitzen das höchste Datenschutzniveau (270 bzw. 255 Punkte) der hier verglichenen Browser. Sie sind von vornherein datenschutzfreundlich eingestellt, bieten gute zusätzliche Datenschutztools, sind quelloffen, bieten komfortables Cookie Management und effektives Ad-Blocking.

Während Brave und der TOR Browser aber die Möglichkeit bieten über ein VPN-Dienst bzw. das TOR-Netzwerk privat zu surfen, schneiden Duck Duck Go und Mozilla Firefox geringfügig schlechter ab.

Es muss aber noch erwähnt werden, dass der TOR Browser aufgrund seiner teilweise komplexen Einstellmöglichkeiten für „Anna/Otto Normalnutzer*in“ unkomfortabel sein kann. Daher sind Brave, Mozilla Firefox und Duck Duck Go die Mittel der Wahl.

Google Chrome (85 Punkte) ist das Schlusslicht der Bewertung, da er nicht von vornherein datenschutzfreundlich eingestellt ist und auch auf den Ebenen Dateschutz-Tools und Ad-Blockings/Tracking-Schutz schlecht abschneidet. Seine anderen Datenschutzfunktionen schneiden mittelmäßig ab.

Microsoft Edge schneidet nur wenig besser ab (97 Punkte), aber es gibt die Möglichkeit das Ad-Blocking bzw. den Tracking-Schutz auf drei Stärkestufen einzustellen.

Opera und Apple Safari schneiden nur mittelmäßig ab (180 bzw. 119 Punkte) und sind daher nicht empfehlenswert. Opera basiert wie Google Chrome und Microsoft Edge zwar auf dem quelloffenen Chromium, ergänzt aber wie Chrome und Edge umfangreiche, proprietäre Anteile. Apple Safari ist nicht quelloffen, schneidet aber besser als Opera ab, da seine restlichen Datenschutzfunktionen noch mittelmäßig bewertet werden können.

Erklärung der Datenschutzfunktionen

„Privacy by default“ (Datenschutz von Anfang an) bedeutet, dass der Browser voreingestellt so konfiguriert ist, dass er die Privatsphäre und den Datenschutz der Nutzer*innen bestmöglich schützt, ohne dass zusätzliche Einstellungen vorgenommen werden müssen. Ein Browser, der „Privacy by default“ unterstützt, bietet von Anfang an eine Reihe von Datenschutzfunktionen und Sicherheitsmaßnahmen, die standardmäßig aktiviert sind. Wenn Datenschutz als Standardansatz implementiert wird, sind Benutzer ohne zusätzlichen Aufwand besser vor der Erfassung ihrer Daten durch Dritte geschützt.
Diese Funktion ist besonders wichtig und steht deswegen an erster Stelle. Viele Nutzer*innen wissen möglicherweise nicht, wie sie ihre Datenschutzeinstellungen optimal konfigurieren sollen bzw. haben nicht das technische Know How, was die Funktionen bedeuten und welche Auswirkungen sie haben. Daher erleichtert „Privacy by default“ die Wahrung der Privatsphäre und des Datenschutzes erheblich. Zu diesen Funktionen gehören beispielsweise integrierte Tracking-Schutzfunktionen, automatische Blockierung von unerwünschten Werbeanzeigen, Nutzung von verschlüsselten Verbindungen (HTTPS), strenge Cookie-Richtlinien und ein privater Surfmodus. Manche dieser Funktionen werden nochmals extra bewertet, da es hier qualtiative Unterschiede zwischen den Browsern gibt.

Datenschutz-Tools bewertet, inwieweit ein Browser z.B. ein VPN (Virtual Private Network) oder einen Proxy-Dienst anbietet, um die Online-Identität zu verschleiern und Daten zu schützen.

Quelloffenheit (Open Source) oder Auditierung: Für diese Funktion gilt, dass ein Browser, dessen Code offen zugänglich ist oder auditiert wurde, der bessere Browser ist, weil unabhängig geprüft werden kann, wie gut der Browser die Daten der Nutzer*innen schützt.

Cookie Management: Ermöglicht es, Cookies zu verwalten, selektiv zu blockieren oder zu löschen, um Ihre Browseraktivitäten besser zu kontrollieren und unerwünschtes Tracking zu minimieren. Duck Duck Go bietet z.B. eine praktische Ein-Klick-Option auf Android, die sämtliche Cookies löscht.

Ad-Blocker / Tracking-Schutz: Blockiert unerwünschte Werbung und Pop-ups, die die Privatsphäre gefährden und die Surfgeschwindigkeit verlangsamen können. Häufig lässt sich das Verfolgen der Online-Aktivitäten durch Dritte (Tracking) wie Werbenetzwerke und Analyseunternehmen davon nicht eindeutig unterscheiden, weswegen diese Funktionen zusammengefasst wurden.

Privates Surfen: Bietet einen Modus für privates Surfen, der keine Chronik speichert, keine Cookies behält und keine Informationen über Ihre Sitzung auf dem Gerät hinterlässt.

Folgende Funktionen besitzen alle getesteten Browser, weswegen sie nicht gesondert in die Berechnung eingehen.


Verschlüsselte Verbindungen: Gewährleistet eine sichere Kommunikation durch die Unterstützung von HTTPS und die Anzeige von Sicherheitszertifikaten für besuchte Websites.
Automatische Updates: Stellt sicher, dass der Browser regelmäßig aktualisiert wird, um Sicherheitslücken zu schließen und neue Datenschutzfunktionen einzuführen.
Anti-Phishing-Schutz: Erkennt und blockiert betrügerische Websites, die versuchen, persönliche Informationen wie Passwörter oder Kreditkartendaten zu stehlen.

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